Findlinge im Rügen-Lexikon

Ein Findling ist ein sehr großer Steinblock, der meist einzeln liegend gefunden wird. Die massiven Steinblöcke wurden durch die Gletscher während der Eiszeit und durch die Geltscherschmelze in ihre heutigen Positionen transportiert. Aufgrund der geografischen Lage der Insel Rügen in der Ostsee und durch die andauernden Küstenerosionen befinden sich hier besonders viele überaus interessante Findlinge. In der Jungsteinzeit errichteten die Menschen aus diesen Findlingen Großsteingräber, die auch auf Rügen sehr zahlreich vorhanden und vor allem sehr gut erhalten geblieben sind. Des Weiteren wurden viele große Findlinge bis in das 19. Jahrhundert als Baumaterial für Denkmäler und auch als Pflastersteine zur Straßenbefestigung verwendet. Zudem benutzte man die Findlinge auch als Mühlsteine in den Mühlen. Heute gelten Findlinge als überaus erhalteswerte Naturdenkmäler. Auf der Ostseeinsel Rügen und in der unmittelbaren Umgebung gibt es besonders große Findlinge auf einem sehr engen Raum. Besonders durch die Meeresbrandung sind hier sehr viel Findlinge freigelegt worden, die man heute an den Stränden der Steilküste sieht. Im Laufe der Zeit wurden viele der Findling mit einer sehr dicken Kreideschicht überlagert, die nun nach und nach weggespült wird. Durch die innere Struktur und Zusammensetzung der Findlinge kann man teilweise ihr Ursprungsgebiet bestimmen. Dies gilt auch für die Rügener Findlinge. Nähere Informationen darüber bekommt man an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald. Besonders schöne und große Findlinge gibt es bei Göhren sowie 400 Meter nördlich von Nardevitz, auf einem Feld mit vielen Büschen. Auch in der Nähe vom Kap Arkona am Gellort gibt es einen beeindruckenden Findling, den Siebenschneiderstein. Weitere Findlinge sind der Findling Jasmund, der Findling Möwenstein, der Findling Jastor und der Findling Schwanenstein.



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